Am 1. Juni 2022 haben die beiden IGBP-Vorstände Prof. Dr Wolfram Schottler und Prof. Dr. Martina Hasseler gemeinsam mit Annemarie Fajardo (Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerates und stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Pflegemanagement) die Beauftragte der Bundesregierung für Pflege Claudia Moll zu einem gesundheits- und bildungspolitischen Gedankenaustausch getroffen. Das mehr als zweistündige Gespräch fand in der Parlamentarischen Gesellschaft am Reichstag statt.

Es wurden hierbei wichtige zur Entwicklung anstehende Themen der Aus-, Fort- und Weiterbildung in den Pflegeberufen adressiert und Auswirkungen der generalistischen Pflegeausbildung diskutiert. Es bestand Einigkeit darin, dass eine systematischere und zielgerichtetere Fort- und Weiterbildung nach der grundlegenden generalistischen Pflegeausbildung für diverse Bereiche erforderlich ist, diese aber wissenschaftlich und neutral geregelten Anforderungskriterien genügen müssen, um eine gute Qualität zu erzeugen und den zukünftigen Anforderungen pflegerischer Versorgung in allen Settings und Sektoren zu genügen. Laut IGBP wäre ein Weiterbildungsgesetz für Pflegeberufe wünschenswert, in dem nicht nur pflegefachliche Themen, sondern auch bildungspolitische Kriterien für eine kompetenzorientierte berufliche Weiterbildung im akademischen wie im subakademischen Bereich einbezogen werden müssen.

Dazu wurde von der IGBP der Vorschlag unterbreitet, für die erforderliche Professionalisierung und Qualitätssicherung ein Akkreditierungsverfahren für Fort- und Weiterbildungsprogramme und –institutionen in den Pflegeberufen zu initiieren, um bundeslandübergreifend und für alle Beteiligten rechtssicher dieselben Kriterien anlegen und erwarten zu können. Die IGBP steht für diese Aufgaben und Herausforderungen als Ansprechpartner der Politik und für Entscheidungsträger mit wissenschaftlicher Beratung zwischen fachlich-inhaltlichen Themen und bildungspolitischer Strukturierung zur Verfügung.

Claudia Moll war erfreut über den offenen Austausch und wird sich auch weiterhin gern über bildungspolitische Themen mit der IGBP, wie zum Beispiel der Qualitätssicherung der Fort- und Weiterbildungen in der Pflege, austauschen. „Mein ganz besonderes Interesse liegt dabei auch weiterhin auf den Entwicklungen im Bereich der neuen Pflegeausbildung.“, erklärt die Pflegebevollmächtigte.